Faberstraße 6-7
15230 Frankfurt (Oder)
Vernissage der Sonderausstellung
War Heinrich von Kleist — immerhin Zeitgenosse von Arnim, Brentano, Schlegel, Tieck, Fouqué, Eichendorff, Hoffmann — nicht eigentlich auch Romantiker? Auf unterschiedlichen aber ineinander verschlungenen Wegen nähert sich die Ausstellung einer Antwort.
Am Anfang steht das Wort: Was meinen wir heute, wenn wir etwas romantisch finden? Was bezeichnete Kleist als romantisch? Und warum erhielten einige Autor:innen und Werke das fachwissenschaftliche Etikett Romantik? Kleist selbst ordnete sein Stück »Das Käthchen von Heilbronn« der »romantische[n] Gattung« zu (Brief an Johann Heinrich Cotta, 7. Juni 1808), verwies aber wohl nur auf den mittelalterlichen, märchenhaften Stoff. Doch lässt sich anhand der enormen Wirkung des »Käthchens« im 19. Jahrhundert — Theater, Gemälde, Illustrationen — eine Art Romantisierung und damit eine Zuschreibung Kleists als romantischen Dichter nachzeichnen.
Ein weiterer Weg führt direkte Begegnungen zwischen Kleists Texten und Texten romantischer Autoren herbei: Wie unterscheiden sich Kleists und Wackenroders Beschreibungen der Sixtinischen Madonna? Hört sich die »Gewalt der Musik« bei Kleist anders an als bei E.T.A. Hoffmann? War Kleist also doch Romantiker? Die letzte Antwort geben Sie, die Besucher:innen der Ausstellung!
Führungen:
Di. 11.10. | 13:00 und 17:00
Fr. 14.10. | 17:00
So. 16.10. | 15:00
Kuration: Barbara Gribnitz
Gestaltung: Studio Neue Museen, Halle